NEU am Ev. Fröbelseminar! Qualifizierung zur Fachkraft zur pädagogischen Mitarbeit in Kindertageseinrichtungen (FPM)

Ab 2024 bietet das Ev. Fröbelseminar der Diakonie Hessen die Qualifizierung zur Fachkraft zur pädagogischen Mitarbeit in Kindertageseinrichtungen gemäß § 25b HKJGB an.

Die Qualifizierungsmaßnahme umfasst einen Umfang von 160 Stunden; die in Anlehnung an die Erzieherinnen- und Erzieher-Ausbildung am Ev. Fröbelseminar von Fachdozentinnen und -dozenten unterrichtet werden.

Weiterführende Informationen zum Ablauf, zu den Inhalten der Qualifizierung und zur Online-Anmeldung finden Sie hier.

Starkes Plädoyer für Heilpädagogik

06.03.2023

Einen besonderen Gast aus Berlin konnten unsere Heilpädagogik-Studierenden in ihrem Unterricht begrüßen: Kai-Raphael Timpe, Geschäftsführer des Berufs- und Fachverband Heilpädagogik e.V.

In seiner Funktion besuche er u.a. bundesweit alle Ausbildungsstätten, die auf dem Feld der Heilpädagogik agieren. Auch das Ev. Fröbelseminar sei dem Fachverband für seine qualifizierte Ausbildung sehr wohlbekannt, so der Geschäftsführer bei seiner Vorstellung.

Die Lerngruppe aus dem 2. Semester begegnete dem Referenten mit großer Neugier, Offenheit und Motivation. Der aktive Austausch wurde durch anregende Schätz-Fragen in Schwung gebracht – und gehalten. Interessant war zu erfahren, dass in Deutschland nahezu 6 Millionen Menschen in den Bereichen Erziehung, Unterstützung und Pflege arbeiten, davon knapp 1 Million Erzieher*innen sind. Was allen bekannt war, bestätigte diese Zahl: Mit rund 45.000 Heilpädagog*innen ist diese Disziplin der numerisch kleinste Beruf innerhalb des sozialen Dienstleistungsbereichs. Eine andere Zahl wiederum lässt Großes erwarten - nämlich eine hohe berufliche Zufriedenheit bei allen Herausforderungen: „85 % aller Heilpädagog*innen würden ihren Beruf wieder ergreifen“, skizzierte Kai-Raphael Timpe aus einer entsprechenden Studie.

Größte Problematik, da waren sich alle einig, ist die unzureichende Tarifierung der Profession; speziell, wenn der Abschluss an einer staatlich anerkannten Fachschule erlangt wird. „Hier muss unser Fachverband, der die beruflichen Interessen seiner heilpädagogisch tätigen Mitglieder vertritt, weiter mit den Gewerkschaften verhandeln. Wir müssen sichtbarer mit unseren Forderungen gegenüber der Politik werden“, macht der Geschäftsführer deutlich.

Der Bedarf an heilpädagogischer Expertise, vor allem in der Frühförderung, in Kindertageseinrichtungen und Schulen, in der Jugendhilfe, in der Unterstützung und Begleitung von Menschen mit Behinderungen und alten Menschen, steige zunehmend. Die ideelle Wertschätzung in der Gesellschaft wachse, erklärte Kai-Raphael Timpe. „Aber leider ist das finanziell nicht erkennbar.“
Die Studierenden sollten dennoch ihren beruflichen Weg weitergehen. „Unsere Profession wird zukünftig mehr Wichtigkeit bekommen; unsere Leistungen werden verstärkter nachgefragt“, so seine perspektivische, mutmachende Einschätzung. Die Beschäftigungsampel der Heilpädagog*innen stehe auf Grün.

Gerade weil Heilpädagog*innen eine zentrale Berufsgruppe ist, die ihre personalen und fachlichen Kompetenzen einbringt, um der Vielfalt und Unterschiedlichkeit ihrer Klientel, die unter erschwerten Bedingungen leben, gerecht zu werden und sie durch ein differenziertes und passgenaues Angebot personal-, situations- und familienbezogen, mit Blick auf den Sozialraum in ihrer Entwicklung zu begleiten. „Heilpädagogik als eigenständige Wissenschaft stellt auf ihren berufsethischen Grundlagen die Menschenwürde und die Menschenrechte in den Mittelpunkt.“

Wegweisend zum Schluss des inspirierenden, mitreißenden Vortrags gab der Referent den Studierenden folgende Losung mit: „Werden Sie zum Botschafter unserer Profession.“ Der Berufs- und Fachverband sei dabei eine wertvolle Unterstützung – die Ausbildung am Ev. Fröbelseminar die fundamentierte Basis.