Internationale Kontakte und Interkulturelle Pädagogik

Das Evangelische Fröbelseminar unterhält weltweit Kontakte und Partnerschaften zu Institutionen und Organisationen. Für unsere Schüler/innen und Studierenden bedeutet dies, dass sie während ihrer Schul- und Ausbildungszeit von diesen internationalen Kooperationen profitieren können.

Die Öffnung nach außen und die weltweiten Kontakte des Evangelischen Fröbelseminars spiegeln sich auch in unseren spezifischen Ausbildungsgängen wieder. Interkulturelle Pädagogik ist für uns ein handlungsleitendes Prinzip. Wir verstehen Interkulturelle Pädagogik als durchgängiges pädagogisches Prinzip – Querschnittsthema – in unterschiedlichen und vielfältigen fachtheoretischen und fachpraktischen Bezügen in Fächern (HBSA) und Modulen (FSP). Wir sehen eine Notwendigkeit die Ausbildung so zu gestalten, dass die pädagogischen Fachkräfte auf Interkulturelle Erziehung in unterschiedlichen Handlungsfeldern vorbereitet werden. Grundgedanke der Interkulturellen Erziehung ist der, dass alle Kinder auf ein Leben in einer heterogenen Gesellschaft vorbereitet werden müssen. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Bemühen um ein friedvolles Zusammenleben, geprägt von Akzeptanz und Respekt allen Kindern gegenüber. Dies versuchen wir bei der gesamten Schulgemeinde als Wesenszug ihrer pädagogischen Haltung anzulegen.

Deshalb bieten wir Möglichkeiten des Austausches oder von Praktikumszeiten im Ausland, um die internationalen Partner kennenzulernen und den sozialpädagogisch-kulturellen Horizont unserer Auszubildenden durch die fachliche Begleitung durch unsere Dozent/innen berufsspezifisch zu erweitern.

Über mehrere Jahrzehnte konnten intensive Beziehungen aufgebaut und Austausche zu Japan, der Ukraine und Nicaragua ermöglicht werden. Andere Länder wie Tunesien, Palästina, England, Irland und Spanien sind in jüngerer Zeit hinzugekommen.

 

Japan

Seit 1988 bestehen Partnerschaften zwischen Universitäten in Tokio und dem Evangelischen Fröbelseminar. In diesem Rahmen finden regelmäßige Besuche von Studierendengruppen aus Japan in Kassel statt, in denen es zum vertieften Austausch über Ausbildungsinhalte und Fröbelpädagogik kommt.

Im Frühsommer 2010 konnte eine Studienreise von zehn Studierenden des Ev. Fröbelseminars an das Shokutoku College unternommen werden. Es ist angedacht diese Möglichkeit des kulturellen und fachlichen Austauschs zu wiederholen.

 

Ukraine

Die lebendige Partnerschaft zwischen der Universität Cherson, dem St. Elisabeth-Verein Marburg und dem Evangelischen Fröbelseminar in Kassel besteht seit 2001 – und hat vieles bewirken können. In der Region Cherson wurde z.B. erfolgreich ein Kinderhaus mit familienähnlichen Strukturen eingerichtet und in seiner Arbeit begleitet, ebenso der Auf- und Ausbau mehrerer Kindergärten, von denen einer nach den pädagogischen Grundsätzen von Friedrich Fröbel arbeitet.
In 2009 haben sich das Ev. Fröbelseminar und der St. Elisabeth-Verein Marburg zu einem Verein zur besseren Koordination der Unterstützungsleistungen in der Ukraine zusammengeschlossen: dem „Antonovka e.V.“.

Die langjährige Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch brachte die Partnerschaft auf ein hohes fachliches und fachwissenschaftliches Niveau und ließ die Pädagogik Friedrich Fröbels vertieft Einzug halten in die alltägliche pädagogische Arbeit im frühpädagogischen Bereich in den unterstützten Kindergärten von Cherson.

Im November 2018 wurde die Herausgabe eines gemeinsamen Almanachs zwischen dem Ev. Fröbelseminar und der Universität Cherson vertraglich besiegelt.

Im 2019 soll - angegliedert an die Universität Cherson - ein Friedrich-Fröbel-Weiterbildungszentrum initiiert werden, um die Fröbelpädagogik, die in der Ukraine eine lange Tradition hat, weiter zu verbreiten.

 

Tunesien

Erstmalig im Sommer 2016 konnte dank der Kooperation zwischen der Akademie Biggesee und dem Ev. Fröbelseminar eine Schüler- und Studierenden-Gruppe unserer Ausbildungsstätte an einem Austauschprogramm des Bundes teilnehmen. Im Rahmen eines jeweils einwöchigen Aufenthaltes in Deutschland und in Tunesien konnten die Studierenden im Miteinander gute Erfahrungen sammeln, ihren Horizont erweitern, neue Kulturen kennenlernen und lebendig Vielfalt erleben.
Auch im aktuellen Schuljahr wird es wieder für Schüler/innen der HBSA und für Studierende der FSP die Möglichkeit geben am Austausch teilzunehmen.

 

England / Irland

Die Kooperation zwischen der International Fröbel Society, der International Fröbel Society Deutschland e.V. und dem Evangelischen Fröbelseminar Kassel eröffnet für die Studierenden gute Möglichkeiten, um im europäischen und außereuropäischen Ausland Praxiserfahrungen zu sammeln. Zurzeit intensivieren wir den Aufbau einer Partnerschaft zur Annan School in England und der Universität Dublin.