Evangelische Schulkultur

Das Evangelische Fröbelseminar wird lebendig in den vielen Gesichtern und Geschichten der Menschen, die hier lernen und arbeiten. Unter unserem Dach finden sie aus den unterschiedlichsten Himmelsrichtungen zusammen. Das gilt einmal geografisch aufgrund unseres breiten Einzugsgebietes. Das zeigt sich aber auch in den verschiedenen Biografien und Lebenseinstellungen, die sie tagtäglich mitbringen. Lernen und Arbeiten bedeutet am Fröbelseminar darum immer auch: Begegnung.

In den Ausbildungsgängen sitzen Berufseinsteiger/innen neben solchen, die sich beruflich neu orientieren. Angehende Erzieher/innen bringen unterschiedliche Leitbilder und Lernvoraussetzungen mit. Weltauffassungen treffen aufeinander, verschiedene Milieus, Kulturen, Konfessionen und Religionen begegnen sich. Eine Bandbreite zeigt sich auch bei den Unterrichtenden und Mitarbeitenden in der Verwaltung des Hauses.

Unsere Schulkultur ist daher vielfältig und bunt, wie das Leben in einer modernen Gesellschaft selbst. Dieses täglich miteinander einzuüben ist daher ein großer Erfahrungsschatz und von unseren Ausbildungszielen und Werten gewollt. In der Fröbelpädagogik spielt die entdeckende und wertschätzende Begegnung des Einzelnen mit der Fülle der Lebenswelt und ihrer Möglichkeiten eine zentrale Rolle. Wie unser Namensgeber orientieren wir uns dabei an einem Menschenbild, wie wir es der jüdisch-christlichen Tradition entnehmen: Jeder Mensch ist einmalig, vielfältig zum Leben begabt und von Gott angenommen.

Evangelische Schulkultur bedeutet darum im Fröbelseminar praktisch und konkret: Raum und Zeit für lebensdienliche Begegnungen zu schaffen. Das versuchen wir auf vielfältige Weise engagiert umzusetzen: Im Rahmen des Lernbegleitungs- und Beratungskonzepts unterstützen Dozent/innen Schüler/innen und Studierende wertschätzend. Wir fördern gegenseitige Wahrnehmung und Begleitung.
Ein „Raum der Stille“ bietet die Möglichkeit zum Innehalten und zur persönlichen Andacht. Gemeinsam vorbereitete und durchgeführte Schulgottesdienste erfragen und feiern die Grundlagen unseres Lebens. Einen besonderen Wert legen wir auf die Ausbildung interkultureller und religionspädagogischer Kompetenzen, die auf die Vielfalt der pädagogischen Wirklichkeit in den Einrichtungen vorbereitet. Im weltanschaulich offenen und interreligiösen Dialog vergewissern sich angehende Erzieher/innen der Grundlagen und Werte pädagogischen und gesellschaftlichen Handelns. Menschen aller Glaubensrichtungen und unterschiedlichster Überzeugung sind uns daher willkommen und lernen in der täglichen Begegnung, Vielfalt wertzuschätzen und einander anzunehmen.

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat!“ 
(Die Bibel, Römerbrief, Kapitel 15, Vers 7)